Wir Stipendiaten haben uns für unser diesjähriges Seminar für das Thema „Gender und Geschlechterrollen in der Kirche und der heutigen Gesellschaft“ entschieden. Um uns hierfür zu informieren, verbrachten wir zunächst einen Tag in Timmerlah, wo uns Prof. Sabine Brombach (Dekanin für Sozialarbeit an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel) mit Daten zu der Verteilung Männer/Frauen in Beruf, im Haushalt oder der Erziehung an das Thema herangeführt hat. Nach diesem interessanten Einstieg konnten wir ein ausführliches Gespräch mit dem Pastor i.R. Dietrich Küssner führen, der uns von seinen Erfahrungen mit Homosexualität in der Kirche berichtete.
Nachdem wir den Abend mit einer gemütlichen Atmosphäre ausklingen ließen, begann der Freitagmorgen am Braunschweiger Bahnhof, wo sich unsere Gruppe nach und nach sammelte, bevor wir in den Zug Richtung Berlin stiegen. Auf der Fahrt unterhielten wir uns schon über das Thema und tauschten uns über unsere persönlichen Ansichten aus. In Berlin angekommen, begaben wir uns nach dem Besuchen unserer Unterkunft und einem ‚‚briefing’’ in kleinen Gruppen auf den Weg durch die Stadt. Unser Ziel war es, möglichst viele Passanten zu unserem Thema zu befragen. Fragen überlegten wir uns vorher in der ganzen Gruppe gemeinsam, um ein Fazit aus den Interviews ziehen zu können. Die Kleingruppen bewegten sich in verschiedenen Stadtteilen Berlins und kamen auf ganz unterschiedliche Ergebnisse, die wir am nächsten Tag im uns von der Ev. Kirchengemeinde Neu-Westend freundlicherweise zur Verfügung gestellten Gemeindehaus austauschten. Hier beschäftigten wir uns auch mit dem Theaterstück „Über die juristische Unschärfe einer Ehe“ des Gorki Theaters, welches wir am Abend zuvor besucht hatten. Auf unsere eigene Art „dramatisch“ wurden wir, als wir eine Szene des Stücks der Jungfrau von Orleans bibliodramatisch inszenierten. Den Abschluss unseres Seminars genossen wir alle beisammen in einem indischen Lokal.
Ob in den Gesprächen mit Passanten oder internen Diskussionen in der Gruppe über das Thema „Gender und Geschlechterrollen in der Kirche und der heutigen Gesellschaft“, lernte jeder von uns wie wichtig Gleichberechtigung ist und das Homosexualität auf keinen Fall verurteilt werden darf, da es nicht darum geht, wen man liebt, wenn man liebt. Es war ein spannendes, aufregendes und interessantes Seminar bei dem wir auch uns selbst und die Gruppe noch einmal besser kennenlernen konnten.
von Cato, Lennart, Johnny (alias Mirja), Julius und Joshua