Die Stiftung Ökumenisches Lernen ist eine Stiftung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.
Sie wendet sich an Schüler:innen der 10. Klassen aller Schulformen und des ersten Berufsschuljahres.
Jedes Jahr können sich die Schüler:innen an der Ausschreibung der Stiftung beteiligen. In der Ausschreibung wird ein biblischer oder theologischer Satz bzw. Gedanke vorgestellt, mit dem sich die Schüler:innen kreativ auseinandersetzen sollen.
Der Phantasie wird keine Grenze gesetzt und es gibt kein Richtig oder Falsch. Wichtig ist allein die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema.
Der Zeitraum für die Erstellung der Arbeit liegt in der Regel zwischen den Herbstferien und Mitte Februar.
Zu einem Auswahlseminar werden nach Durchsicht der eingesandten Arbeiten bis zu 25 Teilnehmer:innen eingeladen. Bis zu zwölf von ihnen erhalten dann das Stipendium. Auf die Beteiligung aller Schulformen bei der Stipendiumsvergabe soll geachtet werden. Alle eingesandten Arbeiten werden im Rahmen des Jahresgottesdienstes der Stiftung zumeist kurz vor den Sommerferien in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Stipendiumsprogramm erstreckt sich auf vier Jahre mit folgenden Schwerpunkten: Eine Begegnungsfahrt oder ein Work-Camp führt die Stipendiatinnen in andere Länder, wie bespielsweise Irland, Polen, Israel, Sizilien oder Taizé. Die ca. zweiwöchigen Fahrten, in der Regel am Anfang oder am Ende der Sommerferien, geben einen oft prägenden Eindruck vom Leben und der Geschichte, des Glaubens und der aktuellen Fragen der Menschen dieser Länder. Schon hier gilt es, das andere Leben und die andere Kultur zu verstehen und doch das gemeinsam Verbindende zu erfahren.
Wochenendseminare, deren Themen von den Stipendiat:innen selbst gefunden und verabredet werden, befassen sich mit Fragen und Problemstellungen im eigenen Land oder eigenen Lebenskreis. Begegnungen mit Schriftstellern führen genauso zu Debatten wie die Programmgestaltung von privaten Fernsehsendern und die Frage der damit verbundenen öffentlichen Verantwortung. Besuche bei weltweit wirtschaftenden Konzernen oder das Treffen mit Mitarbeitern eines Vereins, der sich in Hamburg um Jugendliche kümmert, die ohne ein Zuhause sind, und ein Besuch bei der Heilsarmee auf der Reeperbahn zeigen die Breite der Themen, mit denen sich Stipendiat/innen in den letzten Jahren befasst haben.
Im – je nach Schulabschluss – dritten oder vierten Stipendiumsjahr, zumeist also nach dem Schulabschluss oder dem Ende der Lehrzeit, beginnt der Auslandsaufenthalt in einem Partnerschaftsprojekt, bzw. einer unserer Partnerkirchen in Indien,Japan, Namibia, Tanzania, Brasilien, England und Tschechien. Der Aufenthalt dort kann von sechs Wochen bis zu einem halben Jahr dauern. Er kann für einzelne oder auch zu zweit erfolgen, je nach Interesse und Möglichkeiten der Partnerkirchen. Ziel ist es, den Alltag in einer ganz anderen Welt zu erleben.
Die Teilnahmekosten für die Seminare und Begegnungsfahrten werden genauso von der Stiftung übernommen wie die Fahrt- und Unterbringungskosten in der Partnerkirche. Eine Stipendiumsförderung erhält jede:r Stipendiat:in jährlich in Höhe von 400 Euro. Das Geld soll zur Vertiefung der Stipendiumsinhalte genutzt werden.
Eine Stipendiumsbegleitung in Form kleiner Gesprächskreise steht den Stipendiat:innen während der gesamten Zeit zu Seite. Die Stipendiumsbegleiter:innen stehen für Fragen zur Stiftung, zu den Partnerkirchen oder aber zu Überlegungen der Berufswahl oder Gedanken zu Glauben und Kirche gern zur Verfügung.